Aquagene Urtikaria

Nur wenige Menschen leiden an der seltenen Form der Urtikaria, die durch den Kontakt mit Wasser ausgelöst wird. Diese wird oft nicht erkannt und manchmal fälschlicherweise für eine Wärme- oder Kälteurtikaria gehalten, da sie nach dem Berühren von warmem oder kaltem Wasser auftritt.

Die genaue Ursache dafür, warum der Wasserkontakt bei Patient:innen mit aquagener Urtikaria zu Hautquaddeln und Juckreiz führt, ist noch unklar. Um diese Form der chronischen induzierbaren Urtikaria zu behandeln, werden nicht sedierende Antihistaminika in höherer Dosierung eingesetzt. Leider ist es bei dieser Art von Urtikaria unmöglich, den Auslöser komplett zu meiden.

Cholinergische Urtikaria

Wenn sich Quaddeln oder gelegentlich auch Schwellungen aufgrund körperlicher Anstrengung bilden, spricht man von einer cholinergischen Urtikaria oder „Schwitzurtikaria“. Auch andere Faktoren wie heiße Bäder, scharf gewürzte Speisen oder emotionaler Stress können Beschwerden verursachen. Die cholinergische Urtikaria ist keine seltenen Erkrankung und tritt vor allem bei jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren auf. Ein Belastungstest mit einem Ergometer kann zur Diagnosestellung der cholinergischen Urtikaria durchgeführt werden.

Es ist entscheidend, die Unterscheidung zwischen der cholinergischen Urtikaria und einer möglichen anstrengungsinduzierten Anaphylaxie zu treffen, bei der schwere körperliche Reaktionen wie Kreislaufzusammenbrüche auftreten können.

Druckurtikaria

Wenn es zu Schwellungen kommt, nachdem Druck auf die Haut ausgeübt wurde, könnte dies ein Hinweis auf eine Druckurtikaria sein. Bei Patienten mit dieser Erkrankung treten die Symptome nur dann auf, wenn die Haut gedrückt wird. Typischerweise werden diese Schwellungen durch mechanische Belastung ausgelöst (z.B. an der Schulter beim Tragen einer schweren Tasche) und treten dann genau an diesen belasteten Stellen auf.

Im Gegensatz zu Quaddeln sitzen diese Schwellungen tiefer in der Haut und sind daher eher hautfarben. An Handflächen und Fußsohlen finden sie sich oft unter straffer Hautspannung und fühlen sich prall an, sind jedoch gleichzeitig elastisch. Diese Art von Schwellungen gehen meist mit einem Brennen oder Schmerzen einher und verursachen weniger Juckreiz. Außerdem treten sie zeitlich verzögert auf, weshalb zur Diagnosestellung spezielle Provokationstests erforderlich sind.

Kälteurtikaria

Diese spezielle Art von Urtikaria wird durch den physischen Reiz der Kälte ausgelöst, was zu Quaddeln und Juckreiz führt. Obwohl es so aussieht, als seien die Betroffenen gegen Kälte allergisch, handelt es sich tatsächlich um die Form der Urtikaria; die Kälteurtikaria.

Diese tritt immer dann auf, wenn die Haut mit kalter Luft oder Gegenständen wie Eiswürfeln in Berührung kommt. Es besteht das Risiko einer Schwellung im Mund-Rachen-Bereich und sogar einer Erstickungsgefahr bei Kontakt mit der Mundschleimhaut nach dem Aussetzen an Kälte. Schockreaktionen sind möglich, wenn der gesamte Körper mit kaltem Wasser in Berührung kommt.

Für Menschen mit dieser Krankheit ist es daher äußerst wichtig zu wissen, ab welcher Temperatur sie Quaddeln erwarten können. Hierbei kann ein Test helfen – der sogenannte „Kälteschwellentest“.

Symptomatischer Dermographismus

Diese Form gehört zu den häufigsten Formen der Urtikaria und hat so manche Betroffene in den Wahnsinn getrieben. Doch was genau bringt diese Erkrankung zum Ausbruch?

Der auslösende Reiz entsteht durch nichts Geringeres als das Reiben, Kratzen oder Scheuern der Haut. Klingt verrückt, oder? Aber bei Menschen, die unter dem symptomatischen Dermografismus leiden, beginnt der Juckreiz sogar schon vor dem Auftreten der berüchtigten Quaddeln.

Stellt euch vor, ihr habt ständigen Juckreiz. Was tut ihr? Natürlich kratzt ihr euch! Doch genau dieses Kratzen führt wiederum zur Bildung dieser fiesen Quaddeln. Und was passiert dann? Richtig, der Juckreiz wird noch schlimmer! Ein Teufelskreislauf von Jucken und Kratzen entsteht, der das Leben vieler Betroffener extrem beeinträchtigt.

Aber damit nicht genug! Der symptomatische Dermographismus gesellt sich oft auch zu anderen Formen der Urtikaria hinzu. Eine Kombination mit einer chronischen spontanen Urtikaria ist keine Seltenheit. Das Ganze wird dann zu einem wahren Albtraum für diejenigen, die darunter leiden.

Und jetzt stellt euch vor: Man kennt nicht einmal die genaue Ursache für dieses Leiden! Eine Suche danach wäre sinnlos und frustrierend. Doch es gibt Hoffnung. Eine Methode, um zumindest die Krankheitsaktivität zu bestimmen, ist die Bestimmung der Reizschwelle. Mit einem „Dermographometer“ wird diese Untersuchung durchgeführt. Aber hey, wenn es hilft, warum nicht?

Vibrationsinduzierte Urtikaria

Vibrationsbedingte Urtikaria ist eine seltene Form, von der nur wenige Menschen betroffen sind. Diese spezielle Form wird durch Vibrationen ausgelöst und äußert sich hauptsächlich durch das Auftreten von Angioödemen, die beispielsweise beim Rasenmähen oder bei der Verwendung von Presslufthämmern auftreten können. Das Auftreten von Quaddeln ist selten.

Wärmeurtikaria

Die Wärmeurtikaria ist eine Art der chronischen Urtikaria, bei der die Auslösung von Quaddeln mit Wärme verbunden ist, ähnlich wie bei der cholinergischen Urtikaria. Die betroffenen Hautstellen sind nur solche, die mit Wärme in Berührung gekommen sind (z.B. warme Gegenstände). Im Vergleich zur cholinergischen Urtikaria tritt die Wärmeurtikaria jedoch viel seltener auf.

Lichturtikaria

Die solare Urtikaria (Lichturtikaria) ist eine Form von Hautreaktion, die durch Sonnenbestrahlung ausgelöst wird. Innerhalb weniger Minuten entstehen Quaddeln, Juckreiz und Rötungen auf der Haut, ähnlich wie bei Berührung mit Brennnesseln. In einigen Fällen treten die Symptome erst Stunden nach der Bestrahlung auf. Normalerweise bleiben die Beschwerden jedoch auf den belichteten Bereich begrenzt und die vollständig geschützte Haut bleibt erscheinungsfrei.

Selbst leichte Kleidung bietet oft keinen vollständigen Schutz vor UV-Strahlung und sichtbarem Licht, wodurch es auch an bedeckten Körperstellen zu Beschwerden kommen kann. Bei umfassender Lichteinwirkung wie beim Sonnenbaden am Strand oder im Solarium können sich bei einer Lichturtikaria jedoch Hauterscheinungen am gesamten Körper zeigen. Dies geht manchmal mit beunruhigenden Begleitsymptomen einher, darunter Kopfschmerzen, Atembeschwerden und sogar Bewusstlosigkeit infolge eines Blutdruckabfalls.